Von Frühling bis Herbst sind nicht nur Läuferinnen und Läufer, sondern auch die Zecken wieder unterwegs.
Zecken sind kleine Spinnentiere aus der Unterfamilie der Milben. Sie sind etwa Stecknadelkopf gross und leben im Unterholz oder im Gras bis zu einer Höhe von ca. 80 cm.
Am häufigsten kommen Zecken in gemässigten Klimazonen bis auf eine Höhe von 1000 m.ü.M. vor. Sie sind sehr anpassungsfähig und lieben die Feuchtigkeit des Erdbodens.
Zecken übertragen Krankheiten
Zecken sind parasitäre Spinnentiere und haben es auf das Blut ihrer Wirte (verschiedene Tierarten und den Menschen) abgesehen.
Gegen die FSME (Frühsommer-Hirnhautentzündung) kannst du dich impfen lassen, gegen die Lyme-Borreliose nicht.
Ihren Stich spürt man nicht, weil die Stelle betäubt wird. Am häufigsten sucht sich die Zecke Plätze wie Achsel- und Kniehöhle, Leistengegend, Hals oder Kopf auf. So wird sie meistens erst spät oder gar nicht erkannt.
Zecken übertragen Krankheiten wie die Lyme-Borreliose oder Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME), welches eine spezielle Art der Hirnhautentzündung sind.
Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME)
Die Hirnhautentzündung ist weniger häufig als die Lyme-Borreliose und befällt das Nervensystem. Sie wird durch ein Virus ausgelöst und kann nicht mit Antibiotika behandelt werden. Gegen die FSME gibt es eine wirksame Impfung.
Symptome (Beschwerden)
Bei über der Hälfte der Infizierten verläuft die virale Attacke völlig unbemerkt und ohne Folgen. Die FSME-Viren werden in der Regel sofort übertragen, trotzdem sollte jede Zecke unverzüglich entfernt werden, z.B. mit Pinzette oder anderen mechanischen Hilfsmitteln. Von der Anwendung von Öl oder anderen Mittelchen wird abgeraten.
Eine Übertragung von Mensch zu Mensch ist nicht möglich. Die Inkubationszeit (Zeit von der Ansteckung bis zum Ausbruch der Symptome) beträgt drei Tage bis drei Wochen.
Nach der FSME-Virus-Übertragung kann es ein bis zwei Wochen nach dem Biss zu grippeartigen Beschwerden kommen (Fieber, Kopf- und Gliederschmerzen).
In einem Teil der Fälle kommt es nach einem kurzen beschwerdefreien Intervall zu Komplikationen an den Hirnhäuten (Meningitis) oder am Gehirn selbst (Enzephalitis). Diese äussern sich in.
- starken Kopfschmerzen
- Nackensteifheit
- Verwirrtheit
- Bewusstseinsverlust
- Lähmungen
- Wesensveränderungen
- Fieber
Das sind Alarmzeichen und der Betroffene gehört sofort in ärztliche Behandlung!
Risikogebiete der FSME
Nicht überall sind Zecken mit FSME-Viren infiziert, sondern nur in bestimmten Regionen. In Deutschland beispielsweise ist vor allem der Süden betroffen. Regionen, in denen regelmässig FSME-Erkrankungen auftreten, in denen also die Zecken das Virus tragen, bezeichnet man als Risikogebiete. Anbei finden Sie eine Übersicht über die FSME-Risikogebiete in der Schweiz und Europa. Somit ist die FSME-Impfung auch ein Thema für Reisende in Risikogebiete in der Schweiz und im Ausland.
- Schweiz FSME-Risikogebiete (Bundesamt für Gesundheit BAG)
- Schweiz FSME-Impfempfehlungen (Bundesamt für Gesundheit BAG)
- Risikogebiete Europa
Lyme-Borreliose
Die Lyme-Borreliose wird durch Bakterien ausgelöst und befällt zahlreiche Organe wie Haut, Bändern, Nervensystem, Herz, Muskeln und Gelenke. Gegen die Borreliose gibt es keine Impfung. Sie wird mit Antibiotika behandelt.
Symptome (Beschwerden)
Die Erkrankung zeigt ein ausserordentlich vielseitiges Erscheinungsbild und kann als Multisystemerkrankung bezeichnet werden. Neben der Haut können Nervensystem, Bewegungsapparat und Herz betroffen sein. Es werden drei Krankheitsstadien unterschieden.
Die Zeit von der Ansteckung bis zum Auftreten von Symptomen variiert stark. Sie dauert Tage bis Wochen für Stadium I, Wochen bis Monate für Stadium II und schliesslich Monate bis Jahre für Stadium III.
- Stadium I: Erythema migrans oder wandernde Rötung bei etwa 30% als erstes Krankheitszeichen. An der Stichstelle entsteht nach wenigen Tagen eine Rötung, die sich ausdehnt und ringförmig wird. Gleichzeitig können auch grippeartige Symptome vorhanden sein. Eine Heilung erfolgt meist von alleine innert Tagen bis Wochen. Eine Behandlung mit Antibiotika ist angezeigt, um eine Ausbreitung des Erregers auf weitere Organe zu verhindern.
- Stadium II: Im zweiten Stadium der Erkrankung, die Wochen bis Monate nach dem Zeckenstich auftritt, kann es bei einem Teil der Erkrankten zu verschiedenen Organbeteiligungen kommen. Davon betroffen sind die Gelenke (vor allem am Knie), das Nervensystem (Hirnhaut, Gehirn, Gesichtsnerven), die Haut (Schwellungen) und seltener das Herz (Herzrhythmusstörungen)
- Stadium III: Werden die beschriebenen Erkrankungen nicht rechtzeitig erkannt und mit Antibiotika behandelt, können chronische Schädigungen (z.B. Arthritis, Pergamenthaut durch Hautatrophien) zurückbleiben. Auch Schäden des Nervensystems bis hin zu Hirn- und Knochenmarkentzündungen kommen vor.
Erkrankte Personen sind nicht ansteckend.
Vor Zecken schützen
- Wer sich in Risikogebieten aufhält, kann sich mit einer Impfung gegen die FSME schützen.
- Hohes Gras und im Unterholz geschlossene Schuhe tragen. Eng anliegende Kleidung, Hosenbeine in die Socken stecken. Helle Kleidung erleichtert das Auffinden allfälliger Zecken.
- Zeckenspray als unterstützende Massnahme verwenden. Bietet aber keinen zuverlässigen Schutz.
- Nach dem Aufenthalt in Risikogebieten Körper besonders an den erwähnten Stellen absuchen.
- Nach einem allfälligen Zeckenbiss die Stelle mehrere Wochen beobachten und bei Rötungen um die Wunde sofort den Arzt aufsuchen. Datum und Stelle aufnotieren.